Die Garten- und Naturfreunde 1892 Bersrod haben das Streuobstwiesengelände „Am Grundsberg“ zur Pflege und Unterhaltung übernommen. Alljährlich finden aus diesem Grund immer wieder mehrere Arbeitseinsätze statt. Als Lohn dafür steht dem Verein die Obsternte zur Verfügung. Allerdings lässt es der Verein nicht allein dabei bewenden. Vielmehr sehen die Verantwortlichen  ihre Aufgabe auch darin, für den  Vogel- und Naturschutz etwa zu tun und darüber auch zu informieren. So wurde bereits vor zwei Jahren auf dem Gelände eine Informationstafel aufgestellt, die Auskunft über den Nutzen von Streuobstwiesen gibt. Gegenwärtig baut man ein Insektenhaus in erster Linie für die Wildbienen. Nach den Worten des 1. Vorsitzenden der Garten- und Naturfreunde 1892 Bersrod, Stefan Böck, sind die Wildbienen für den Naturhaushalt sehr wichtig. Wildbienen sind unverzichtbare Bestäuber der meisten Pflanzen.  So wie viele Wildpflanzen für ihre Bestäubung auf bestimmte Wildbienen angewiesen sind, profitieren  auch Kulturpflanzen im Land- und Gartenbau  von Arten, die der Laie oft fälschlich für Honigbienen hält, die mit diesen aber nur wenig gemein haben. Die Bestäubung durch Wildbienen und Hummeln, die bereits im März, also unter Umständen einige Zeit vor der Befruchtung durch Honigbienen, und dabei auch bei Kälte und bedecktem Himmel, einsetzt, macht diese Insekten im Garten wie mittlerweile auch im Erwerbsobstbau (dort bestäubt eine bis zu 5.000 Blüten pro Tag!)  zu erwünschten Nützlingen. Mit einfachen Mitteln, können Bruthilfen für diese Kleininsekten geschaffen werden. So benutzte man Stängel von Himbeersträuchern und Holunder sowie Königskerzen. Die Rückwand des Insektenhauses wurde total mit Lehm verputzt. Dieses Baumaterial hat Stefan Böck selbst einem alten Haus entnommen. Das Dach wurde mit Schilfrohr eingedeckt. Da die Fachwerke nur aus Naturmaterialien erstellt und viele Ritze, Spalten und Löcher haben, bieten sie ideale Kinderstuben-Bedingungen für nützliche und wärme liebende Kleininsekten, die für den Menschen absolut harmlos sind. Dazu zählen zum Beispiel kleinste Wildbienen, die keine Völker bilden oder Schlupfwespen, die niemanden stechen und in den heutigen isolierten Häuserfassaden mit Kunststoffverputzung keinen Unterschlupf mehr finden, aber für einen ausgewogenen Naturhaushalt sehr wichtig sind

Schon vor einiger Zeit wurde auch in unmittelbarer Nähe ein Eidechsenhügel aus Steinen errichtet. Der Verein denkt auch daran, eine Bank zu installieren, so dass Besucher verweilen, ausruhen und dabei die Natur genießen können. Neben den Vorstandsmitgliedern betätigte sich auch Leonie, die Tochter des Vorsitzenden eifrig bei den Arbeiten.

 

(Text und Foto: Willi Launspach)

 

 

v.l. Helmut Hainbach, Leonie Böck, Walter Bellof, Otto Hainbach und Stefan Böck